, oder "der See von Muzeirib"
Dieser See, welcher von den stärksten Quellen der Gesamtregion (Ras el Ain) direkt nordöstlich gelegen gespeist wird, hatte gegenüber heute, in früherer Zeit noch deutlich größere Abmessungen. Der auf einer Seeinsel gelegene und noch unausgegrabene bedeutende Siedlungshügel, Kom el Muzeirib, war vermutlich schon vor 3000Jahren von herausragender Bedeutung. Wegen des Alleinstellungsmerkmals des Sees, wurde die Ortslage verschiedentlich in der Literatur mit dem Casphon/Casphor der Maccabäerbücher der Bibel gleichgesetzt.
Sicher ist, dass der See mit seinen in unmittelbarer Nähe liegenden Starken Quellen von 2 in teilen noch erhaltenen Kastellen geschützt wurde. Obwohl in der Literatur gerade vom Kulaat el Atika berichtet wird, dass dies eine arabische Gründung sei, so verraten doch aufgefundene Griechische Inschriften und die klare Bauform, eines um die Zeitenwende oft als Auxilliarkastell verwendeten Quadriburgia Stils, die ursprüngliche Herkunft der beiden Kastelle.
Die Wasserspiegelhöhe des Sees, von 443m asl, schuf die Möglichkeit der Zuleitung zum Qanat Fir'aun mit einer erforderlich großen Wassermenge von zusätzlichen ca. 200l/s. Außerhalb der Ortslage ließ sich ein, auch heute noch vorhandenes bodengleiches, Grabensystem in Richtung Abou al Qantara nachweisen.
Eine Linienführung zur zusätzlichen Versorgung des Tell el Ashari aus dem Qanat Fir'aun, über eine Nebenleitung dorthin ist vorstellbar. Ebenso wäre auch eine kurze Aquädukttrasse aus dem See in Richtung des Tells vorstellbar, jedoch hätte höhenmäßig kein anderer Bereich der antiken Siedlung durch diese Wasserversorgungen erreicht werden können, als es ohnehin über die zahllosen Quellen in dessen Nähe möglich gewesen wäre.
Hierzu finden Sie auch weitere Informationen unter Die Orte der Dekapolis unter dem Unterpunkt Dion.
Explizit möchte ich an dieser Stelle auch noch darlegen, dass es unmittelbar vor Ort (in Muzeirib) keine Hinweise auf den Aquädukt gibt, dies gilt auch für alte Reiseberichte! Der im Buch "Wasser für die Dekapolis" als Beleg aufgeführte Textauschnitt aus G.Schumachers -Across the Jordan- , wird auch durch mehrfache Nennung (4x im Buch) nicht plausibler, zumal die Textstelle bewusst oder durch Zufall vom Verfasser des Buches gekürzt wurde. Schon der folgende Satz zeigt uns, dass es sich bei den 2 parallelen Reihen Steinen nicht um einen Rest eines Aquäduktkanals handelt, sondern um weit voneinander Stehende Steine,ähnlich einer Kollonade , welche getrennt durch eine breite Straße standen, an welcher auch oft Markt gehalten wurde. Hier sehen Sie den korrekten Ausschnitt aus Schumachers Buch.
Im weiteren Verlauf des Qanat Fir'aun folgt die Druckleitung bei Abou el Qantara.
Über den dazwischenliegenden Bereich finden Sie hier Infos bis Abu el Qantara.