, oder entsprechend der heute gültigen und normierten Transkription der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, auch
Tall Zira'a
, ist einer der wichtigsten und markantesten Siedlungshügel im Norden Jordaniens.
Spätestens seit der frühen Bronzezeit war dieser Hügel, inmitten des unteren Wadi al'Arab gelegen, besiedelt. Durch seine allseits geschützte und herausgehobene Lage, sowie die einzigartige artesische Quelle im Zentrum war es ein prädestinierter Siedlungsplatz.
Gelegen an wichtigen bronze und eisen-zeitlichen Wegebeziehungen beherrschte der Tell den ökonomischsten und gleichzeitig wasserreichsten Aufweg zwischen dem Jordantal und den Hochebenen im Osten bis in den Hauran ( Meddan Ebene bei und um Muzeirib / Tell esh Shehab)
Geschützt hinter der äußeren Stufe des Jordantals (el Ghor) liegend und in Sichtverbindung mit dem dort auf einer Anhöhe liegenden Kh. el Muntar (Wachturm) ist der Tall von der Tiefebene des Jordantals nicht zu sehen. Markant hebt er sich jedoch von den Anhöhen am Westrand des Jordantals, vor den hinter ihm aufsteigenden Bergen ab. Im nächsten Bild sehen Sie den Eindruck von Kaukab el Hawa, dem Belvoir der Kreuzfahrerzeit.
Obwohl U.J. Seetzen am Tage der Wiederentdeckung Gadaras, zuvor in kaum 2 km Entfernung östlich am Tall vorbei ritt und ihn dabei gesehen haben muss, geben seine Reisebeschreibungen hierüber leider keine Auskunft.
Die erste Nennung des Tell Zara'a, finden wir bereits 1839 auf einer französischen Karte, 1840 und 1850 übernahmen J.Wyld und C.Zimmermann, Teile der französischen Karte so auch den Tall (mit gewisser Verzeichnung).
Im Jahre 1860 schätzte Erhard auf einer großmaßstäblichen Karte vom Südende des Sinai bis nach Damaskus im Norden, den "Tel Zara'a" als so bedeutsam ein, dass er neben wenigen Dekapolisstädten im Ostjordanland, mit auf der Karte vermerkt wurde.
All diese englischen und französischen Karten beruhen zumindest, was den Tall Zira'a anbetrifft, vermutlich auf einer älteren Karte, arabischen unbekannten Sekundärquellen, oder einer nur groben Ortsbestimmung vom Rand des westlichen Jordantals. Da es aber im gesamten Bereich keinen weiteren Siedlungshügel dieses Namens gibt, handelt es sich eindeutig um den Tall Zira'a.
Die neuzeitlich detaillierte Kunde über den Tall setzt mit den Beschreibungen von G.Schumacher und Dr. C.Noetling (Northern Ajlun 1890) ein.
Seit 2002 wird der Tall Zira'a archäologisch, durch das Team des BAI Wuppertal und des Deutschen Evangelischen Instituts in Amman, unter Leitung von Herrn Prof. D. Vieweger erforscht.
Zahlreiche wichtige Erkenntnisse zur Geschichte und den damaligen Lebensumständen auf dem Tall wurden während der Grabungskampagnen gewonnen. Wichtige Funde und die Ergebnisse dieser herausragenden archäologischen Forschung sind auf der Website www.tallziraa.de , des BAI und DEIAHL, im Detail niedergelegt.