, wurde von Josephus auch Sennabris genannt.
Die Vorgängersiedlungen und gleichzeitig auch die heute wieder gebräuchlichen Namen sind Khirbet el Kerak, Bet Yerah ( Haus des Mondes).
Vielfach findet sich auch der Name des Bet -- Yerah / Ariaḥ (ch) für hier liegende Hügel und Ebenen, aber auch für die heißen Quellen einige Kilometer nördlich des Stadtgebiets ( Hammat Ariaḥ (ch) ) .In ältester Form ist er wohl mit Bit Arḥ (ch)a synonym. Dieses spräche vielleicht für einen alten Kult um den Mond und dessen Sichel in diesem Gebiet um den See Genezarath. (Der Begriff Arche / Arca für ein Boot ist ja genau dieser Sichelform des Mondes entlehnt).
Die Stadt verfügte über ein 1,6 km lange Stadtmauer, mindestens ein auch noch zur römischen Zeit genutztes Kastell von 54x54m (Kerak) , direkt am Ausgang des Sees, weiterhin nach A. Chancey eine komplette antike Badeanlage mit Warm- und Kalt-bad. Die Ausgrabungen zeigten außerdem ein 31x20 m großes als Synagoge gedeutetes sakrales Gebäude, ebenso auch eine im frühen 5. Jhd. errichtete, im 6.Jhd. wiederaufgebaute und Anfang des 7. Jhds endgültig zerstörte christlich byzantinische Kirche. Zahlreiche griechische Inschriften konnten nicht exakt datiert werden.
Auch hier finden sich Reste eines Aquäduktes aus den Hügeln im Südwesten kommend ,sowohl zu den nördlicher gelegenen heißen Quellen, wie auch zum Stadtgebiet.
Verschiedene hier gefundene Münzen aus hellenistischer Zeit ( Vinogradov 1992) führen zu der Festlegung das der Ort mit griechischer Tradition mitte des 3. jhd. vor. Chr. zusammen mit vielen anderen der Dekapolisstädte gegründet wurde. Namensgebend war hierbei wohl auch die Schwester und zugleich Ehefrau des (Neu)-Gründers Ptolomaios Philadephos, Philoteria.
Obwohl also hier am Jordan und westlichem Südende des See Genezareth gelegen rechnet Polybius Philoteria, ebenso wie die Städte der Dekapolis, zu "Coele Syria" und nennt sie mit Skythopolis gemeinsam. Aus den Beschreibungen des Josephus, um Vespasian, wird wiederum nicht der griechische, sondern der talmudische Name Sennabris auf dem Weg von Skythopolis nach Tiberias verwandt. Ein weiterer Beleg für eine florierende griechische Stadt an diesem Ort, sind nicht nur die 2 etwas südlicher liegenden Brücken über den Jordan und die Lage an den Hauptwegeverbindungen dieser Zeit, auch der Fund eines Marmorkopfes, der griechischen Glücks und Stadtgöttin Agathe-Tyche kann dieses bekräftigen. (siehe auch die Abhandlung von L. Sukenik 1922)
Das Philoteria in keiner der "Dekapolislisten" der damaligen Zeit auftaucht, lässt sich meiner Meinung nach plausibel mit der Nennung der Dekapolis-Region "Arca" bei Plinius d.Ä. erklären. ( Siehe auch hier unter "Die Dekapolis" ) Bei der Ableitung des Namens Arca hilft uns hier auch die oben Erwähnte starke Verbindung der Region und der Orte mit dem Kult um Mond und Mondsichel und den überlieferten Namen Ariaḥ (ch) - Yerah.
Anhand der aufgeführten Belege und der logischen Verknüpfung der Stadtgebiete von Gadara und Skythopolis, durch das der Region Arca , mit Ihrem zur gleichen Zeit neugegründeten Hauptort Philoteria, kann das Bild der Dekapolisregion eindeutig harmonisiert werden.
Die durch Delougaz u.a. 1960 aufgefundene byzantinische Kirche und das unweit im Nachbarort aufgefundene Grab des Archimandriten von Helenopolis legen nahe, dass sich hier tatsächlich dieses Bistum befand. Obwohl die Ausgrabungen der Kirche im Detail nach aktuellen Stand nicht veröffentlicht wurden, soll hier noch angemerkt werden, dass sich genau in diesem Gebiet bis zum heutigen Tag die christliche Tradition verwurzelt hält. Neben der heute "gebräuchlichen" Taufstelle in der Jordansenke bei Jericho und der sicherlich korrekten, aber mittlerweile vergessenen und vom SWP (Conder, Wilson, Smith, Kitchener) vorgeschlagenen Jordanfurt (BethAbara) nordöstlich von Betshean, hält sich auch hier in Yardenit diese Tradition. Zur Ergänzung sei noch kurz auf die andere meist mit dem Bistum Heleno(u)polis in Zusammenhang gebrachte Ortslage Kafr Kama verwiesen. Bezogen auf die archäologische Befundlage sicherlich ein bedeutender Ort, ist jedoch die klassische Epoche nicht mit El Kerak/ Bet Yerah vergleichbar. Die direkte Umgebung zu den Bistümern Eksalus (Iksal/Tabor) ,Tiberias und Nazareth spricht zusätzlich nicht für diese Ortslage. (Vergleiche hierzu auch Grootkerk)