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Qanat Fir'aun / Dekapolis Aquädukt

the rediscovery of the 150 km long Decapolis Aqueduct zur englischen Version

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  • Die Qanatir

  • Nördlich Wadi Ezra

  • Nördlich Dera'a

  • Südlich von Muzeirib

  • Die ersten schriftlichen Zeugnisse über ein Aquädukt bekamen wir von U.J. Seetzen,

    welcher auf seinen Reisen sowohl von den "Kanatir" erzählt bekam , wie er diese auch beim Durchreiten der Landschaft in der Realität sah. Er verstand darunter die überirdischen Reste des Aquädukts, welche sich zwischen Dilli und Deraa durch die Landschaft ziehen. Mit einer durchschnittlichen Höhe über Gelände von 2m, unterbrochen von bis zu 9m hohen Brücken und Bogenreihen, überwand der Aquädukt die Wadis auf diesem Weg. Die über weite Strecken ohne Bögen ausgeführten Substruktionen des Wasserkanals bestanden aus 2 Schalen regelmäßigen Basaltmauerwerks mit einer Opus Cementium Verfüllung, in welche unbehauene Steine eingelegt wurden. Ab 2,5m lichter Höhe wurden im Regelfall aus Effizienzgründen Bögen errichtet. So wurde nicht nur Material eingespart, sondern es konnten auch Durchlässe für Vieh, Transport und Wasser entstehen.

    substrukt

    Große Bereiche der Substruktionen sind in den letzten 100 Jharen komplett verschwunden und mussten dem Ackerbau weichen. Allein in dem von mir direkt vor Ort vergleichbarem Zeitraum von 2004-2010 sind mehrere hundert Meter des alten Bauwerks komplett abgetragen wurden, oder wurden per Bulldozer zu großen Steinhaufen zusammengeschoben. Das Gebäude des Linken Bildes nutzte die Aquäduktsubstruktion noch für eine seiner Fundamentmauern, wie auf den aktuellen Satellitenbildern jedoch zu sehen ist, stehen selbst sämtliche Gebäude, vermutlich aufgrund des Bürgerkriegs nun nicht mehr. Dort erkennt man nur noch gesprengte und verstreut herumliegende Ruinen.
    Dies unterstreicht eindrücklich und sehr nachdenklich machend, die derzeitige Situation um die Bevölkerung und auch die antiken Kulturschätze in Syrien.

    Der Qanat Fir'aun führt weiter südlicher Richtung, mehr Infos über die nun folgende Brücke erhalten Sie hier.


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  • Zwischen dem Stausee bei Dilli und der Brücke über das Wadi Ezra,

    verlief der Aquädukt entlang der Höhenlinien des Geländes. Bei dem Abgleich der überlieferten Bruchstücke aus alten Karten und den digitalen Höhendaten der NASA konnte ich die Ruinen eines Kleinkastells, unmittelbar an der hier noch deutlich sichtbaren Trasse des Aquäduktes finden. Dieses bisher nicht bekannte und unerforschte Bauwerk, diente vermutlich zum einen zum Schutz und zum anderen auch als Zwischenentnahmestelle. Da es sich auch heute noch um ein militärisch genutztes Areal handelt, wurden weitere Erkundungen bis zum heutigen Tag nicht durchgeführt.

    kastell-detail-web

    Es zeigt sich, dass die Erbauer der Wasserleitung, wenn möglich gerade Abschnitte bevorzugten und diese stumpfwinklig an weitere anschlossen. Die dabei permanent anzupassenden Fundamenthöhen der Substruktion wurden hierbei in kauf genommen, erforderten jedoch klar einen wesentlich höheren vermessungstechnischen Aufwand, in Planung und Ausführung.
    Die Substruktionen, welche als zweischaliges Basaltmauerwerk mit innenliegenden Bruchsteinen und Opus Cementitium Kern, dem Opus Implectum, errichtet wurden, sind heute nur noch rudimentär vorhanden und nehmen von Jahr zu Jahr ab.
    So verschwindet das fast 2000 Jahre alte Bauwerk immer mehr und ist nur noch in wenigen Bereichen zu erkennen.

    Der Qanat Fir'aun führt weiter in südöstlicher Richtung zur neu entdeckten Wadi Ezra Aquäduktbrücke, mehr Infos über diese erhalten Sie hier.

    Hier sehen Sie die exakte Geolocation des Bauwerks.


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  • und nach der Brücke über das Wadi edh Dahab,

    verläuft der Qanat Fir'aun die tiefergelegene Ebene nördlich Dera'a umlaufend, in Richtung Osten und näherte sich dann von Norden der Ortslage Nueme. Hier die alte römische Straße kreuzend, verlief die Hauptleitung in Richtung der Jisr el Mesari Brücke. Die Nebenleitung als Druckleitung lief parallel der Straße zum Pharaosturm und von dort über die Brücke im Tal zum Nymphäum "Hammam Siknany".

    detail-karte-nueime-deraa-web

    Bei dieser beschriebenen Aquädukttrasse handelt es sich tatsächlich und bestätigt durch die Höhendaten, um den eigentlichen Qanat Fir'aun. Diese Trasse wird auch durch verschiedene Reisebeschreibungen mit entsprechenden Angaben bestätigt. ( Freshfield 1869, Baedeker 1875 )
    Auch hier wird die Entfernung mit 45min von Dera'a angegeben, doch hier wird eindeutig auf die Straße nach Bosra bezug genommen, auf welcher man dem Qanat Fir'aun "begegnete" , ebenso wie D.Freshfield in Anerkennung der gewaltigen Dimensionen der Jisr el Mesari Brücke , wie Wetzstein von einer "bold Bridge" (frei übersetzt --kühne Brücke-- exakt wie Wetzstein) sprach. Scheinbar ohne jegliche Vermessung schätzte er die Brückenhöhe auf 80 foot, entsprechend 24,3m Höhe. Da auch die Höhenangabe über dem Wadi ez Zedi-Bett bei Wetzstein sehr ähnlich ist ( 40 Ellen, entsprechen im damaligen Sprachgebrauch meist ca. 55-60 cm) ist im Resümee von einer Verschreibung Wetzsteins auszugehen, da er wie aus dem Kontext klar wird, nie in westlicher Richtung tatsächlich Reste einer solchen Brücke gesehen hat und es in Anbetracht der tatsächlichen Aquäduktfließhöhe, sowie der Topographie des Zedi Tales dort eine Brücke dieser Höhe auch nicht gegeben haben konnte. Vielleicht haben sich aber auch nur verschiedene zugetragene Geschichten bei Wetzstein ungewollter Weise miteinander vermischt. Gleiches gilt ja auch für die erstmalig, jedoch auch sehr poetisch bei Wetzstein beschriebenen unterirdischen Fluchtstädte der Bevölkerung, mit ganzen Plätzen, Marktständen und Straßen, welche sich nach G.Schumachers Aufmaß mit durch schnittlich 12 m² für die Plätze und 50-60 cm Breite und 80-120 cm Höhe in Wirklichkeit doch recht klein ausnahmen.

    Da aus den alten Luftbildern und den berechneten digitalen Höhenmodellen mitsamt den Nennungen in den Reisebeschreibungen eindeutig klar wird, das der Qanat Fir'aun in seiner ursprünglichen Ausführung nordöstlich großzügig um Dera'a herumgeführt wurde, so steht auch außer frage, dass das von G.Schumacher erwähnte Aquäduktsystem, welches sich aus Richtung Nordwest von der Ortschaft Otaman direkt nach Süden verlaufend Dera'a näherte, ein 3. separates System war, welches sich zeitlich nur plausibel deutlich nach dem Qanat Fir'aun einordnen lässt. Es ist möglich dass diese Leitung das überschüssige Wasser nach einem eventuellen Einsturz der Jisr el Mesari in das antike Adraha transportierte. Details hierzu finden Sie unter "Adraha's Druckleitung"(Direkt zur Druckleitung Adraha's) dargestellt und beschrieben.

    Zur ursprünglichen Hauptleitung des Aquäduktes und der großen Brücke Jisr el Mesari über das tiefe Tal des Wadi ez Zedi gelangen Sie hier!

    Hier sehen Sie die exakte Geolocation des Bauwerks.


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  • , führte ein bodengleicher, entlang der Höhenlinien verlaufender, Wasserkanal bis Abou el Qantara.

    Zwischen 443m asl und 437m asl verlief dieser Teil des Aquädukts.
    Das nebenstehende Bild des AWM aus dem Jahre 1917 zeigt Australische Truppen bei der Erfrischung in einem ähnlichen noch funktionierenden römischen Aquädukt in damaligen Palästina.
    Neben einem auch heute noch existenten gemauerten Kanal vom See von Muzeirib, gibt es auch eine weitere plausible Leitungsführung, welche jedoch nur aus alten Satellitenbildern erkennbar war und mittels Höhendaten überprüft werden konnte.

    ausgewertetes Google Sat-bild mit Höhenplan
    gleicher Ausschnitt mit möglichem Trassenverlauf wie blaues Fenster des Google Sat-Bildes

    Es zeigen sich aber hier deutlich auch die grundsätzlichen Methoden zum Auffinden einer solchen Trasse.

    • Zum einen zeigt die stark gewundene Linienführung der Straße zwischen Muzeirib und Abou el Qantara, dass der sie begleitende gemauerte Kanal früher da war und die Straße erst viel später entlang dieser Trasse entstand. Ein neuerer Wasserkanal hätte zwar auf der gleichen Trasse wegen der Höhen des Geländes geführt werden müssen, jedoch wäre eine zu diesem Zeitpunkt schon vorhandene Straße sicherlich auch gerade zwischen den Orten verlaufen, da es keinerlei Zwangspunkte in diesem Bereich gab.
      Gleiches findet sich im Übrigen auch an anderen Aquädukttrassen, nur als Beispiel sei hier der Minturnae-Aquädukt angeführt, welcher in manchen Abschnitten ebenso, viel später erbauten, Straßen den Verlauf und die Richtung vorgab.
    • Zum anderen sind die Bodendepressionen und Bewuchsmerkmale, gerade auf alten Satellitenbildern, ein wichtiger Indikator für alte Bauwerksstrukturen. Wenn diese mit den heutigen präzisen Höhenmodellen referenziert werden können, kann sowohl die Örtlichkeit, im heute meist völlig veränderten Gelände, in ein archäologisches Survey einbezogen werden, wie auch die Kongruenz zwischen eingeschnittenem und oberirdisch verlaufendem Kanal zwischen Höhenlängsschnitt und den Lageplänen geprüft werden.

    Der Qanat Fir'aun führt so, zur Siphonbrücke/Druckleitung über das Wadi Meddan, beim heutigen Abou el Qantara. Infos hierzu erhalten Sie unter folgendem Link.


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